Am Freitag, dem 30. Mai 2003, erhielt die Biesdorfer Ordenskommunität während einer Besichtigung der Cusanus-Stiftung in Bernkastel-Kues die Nachricht, dass Pater Schmidt am Morgen des Tages verstorben sei.
Pater Schmidt litt seit einigen Jahren an einer schweren Krebserkrankung. In den zurückliegenden Monaten war ihm die zunehmende Nähe seines Todes bewusst geworden. In diesem Bewusstsein besucht er vor 14 Tagen noch einmal die Ewige Stadt, in die er während seiner Biesdorfer Zeit immer wieder mit Schülerinnen und Schülern, Ehemaligen, Eltern, Kollegen und Freunden gefahren ist. Es war, als hätte er alle seine Kräfte noch einmal auf dieses Ziel hin konzentriert. Pater Hüging war ihm während dieser Tage ein sorgsamer Begleiter. Beglückt sprach Pater Schmidt nach seiner Rückkehr davon, dass er noch einmal die Hauptkirchen der Stadt und die zentralen Stätten besuchen konnte. Unmittelbar nach diesem Besuch setzte ein rascher Verfall der körperlichen Kräfte von Pater Schmidt ein.
Pater Schmidt, geboren am 12. April 1934 in der sauerländischen Gemeinde Elspe, wuchs in einer Familie mit acht Geschwistern auf. Er besuchte die Schulen der Missionare von der Heiligen Familie in Oberhundem/Sauerland und Lebenhan/Unterfranken und trat 1955 in den Orden ein. Nach dem Studium der Theologie und Philosophie empfing er 1960 durch den Trierer Bischof Matthias Wehr die Priesterweihe. Es folgte eine weitere Ausbildung in Köln. Am 30. April 1962 kam Pater Schmidt nach Biesdorf, wurde Präfekt im Internat und war gleichzeitig Religionslehrer am Sankt-Josef-Kolleg. Nach einer weiteren Ausbildung in Altenberg bei Köln übernahm Pater Schmidt zu Ostern 1964 die Leitung des Biesdorfer Internates und behielt diese Aufgabe bis zum Sommer 1989 bei. Tatkräftig und engagiert wirkte Pater Schmidt in diesen Jahren in Biesdorf, wurde Initiator der Hauskirmes, gründete und begleitete die sozial orientierte „Schülergruppe“ und nahm schulpastorale Aufgaben wahr. Nach 1989 leitete Pater Schmidt die Ordenshäuser in Mainz und Bad Neustadt-Lebenhan und übernahm dort als Kuratus auch die Seelsorge der Gemeinde.
Während all dieser Jahre blieb der Kontakt nach Biesdorf bestehen. In Bad Neustadt-Lebenhan ist Pater Schnidt am 30. Mai 2003 verstorben. Dort hat er auch seine letzte Ruhestätte. Am Freitag, dem 6. Juni 2003, fand um 14:30 Uhr die Totenliturgie in der Kuratiekirche von Lebenhan statt, es folgte die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof. Einen Gedenkgottesdienst in der Biesdorfer Klosterkirche gab es am Montag, dem 16. Juni 2003, um 19:30 Uhr.
Pater Reinhard Vitt