Eineinhalb Jahre ist die Stelle des Schulleiters am St.-Josef-Gymnasium in Biesdorf unbesetzt gewesen. Nach zahlreichen erfolglosen Ausschreibungen hat sich nun doch ein passender Kandidat gefunden: Jürgen Gierath übernimmt mit Wirkung vom 1. Dezember 2011 den Posten.
Biesdorf. Schulleiter zu sein, ist nicht immer leicht. Oft sitzt man zwischen den Stühlen. Muss zwischen den unterschiedlichen Interessen vermitteln. Manchmal auch ein Machtwort sprechen. Nicht jeder Kandidat ist für die Arbeit geeignet. Wenn dann auch noch der Standort in der ländlichen Region liegt, kann es schwierig werden, den Richtigen zu finden. Am St.-Josef-Gymnasium in Biesdorf war dies in den vergangenen eineinhalb Jahren der Fall.
Im Juli dieses Jahres verabschiedete sich Schulleiter Egon Willmes in den Ruhestand. Bei der Suche nach einem Nachfolger fand sich jedoch kein geeigneter Kandidat (der TV berichtete). „Wir haben bei Beginn der Suche nicht damit gerechnet, dass sich es so lange hinziehen würde“, sagt Elmar Bach vom Schulträgerverein. Das Gymnasium in Biesdorf befindet sich in kirchlicher Trägerschaft (siehe „Hintergrund“).
Ein neuer Rektor muss demnach katholisch und darf nicht geschieden sein. „Wir erwarten eine kommunikative Führung und die Mitwirkung an der Prägung der Schule entsprechend ihrem Leitbild sowie dessen Weiterentwicklung“, sagt Bach über weitere Auswahlkriterien für die Bewerber.
Letzte Station in Prüm
Nach einigem Hin und Her zwischen privater Ausschreibung, öffentlicher Planstelle und erneuter privater Ausschreibung durch die Schule (siehe Extra), fiel die Wahl auf Jürgen Gierath.
Der 39-jährige Rheinländer aus der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler wird am 1. Dezember der neue Rektor am St.-Josef-Gymnasium. Zuletzt war er Lehrer am Regino-Gymnasium in Prüm für Geschichte, Religion und Latein.
„Man muss Schüler als Menschen mit Fähigkeiten und Fertigkeiten sehen, die geweckt werden wollen“, sagt Gierath über den Reiz des Lehrerberufs. Durch seine Arbeit als zeitweiliger Leiter der Mainzer Studienstufe (MSS) in Prüm bekam Gierath erste Eindrücke von der Organisation und Verwaltung einer Schule. Neben der Schülerberatung musste er das Kursangebot für die Oberstufenschüler koordinieren und Informationstage veranstalten.
Dennoch hat Gierath Respekt vor der neuen Aufgabe in Biesdorf: „Man kann sich so viel vorbereiten, wie man will. Es bleibt eine neue Herausforderung.“ Eine Herausforderung im Übrigen, für die er künftig weitere Wege in Kauf nimmt: Da sich der Vater von zwei kleinen Kindern erst vor kurzem ein Haus in Prüm gekauft hat, wird er zu seiner Arbeitsstätte in Biesdorf pendeln. Am St.-Josef-Gymnasium hofft er auf eine offene Kommunikation mit allen Beteiligten.
„Damit man konstruktiv an Lösungen und an der Zukunft arbeiten kann“, sagt Gierath. Er ist zuversichtlich, dass das in Biesdorf möglich ist. Mit einem Trägerverein und einem erfahrenen Lehrerkollegium, das eineinhalb Jahre ohne Rektor ausgekommen ist.
Hintergrund
Das St.-Josef-Gymnasium in Biesdorf ist ein staatlich anerkanntes privates Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft. 760 Schüler werden in den Klassenstufen 5 bis 13 von 60 Lehrern (darunter ein Pater) unterrichtet. Die Schüler kommen aus 50 Orten der Region. Die Schule öffnete im Jahr 1922 als Missionsschule der Ordensgemeinschaft der Missionare von der Heiligen Familie. Bis 1995 war der Schule ein Internat angeschlossen. Im Jahr 2000 gründeten Freunde und Förderer der Schule den Verein St.-Josef-Gymnasium, der sich um den Fortbestand der Schule kümmert. Das Gymnasium besitzt sowohl einen altsprachlichen als auch einen neusprachlichen Zweig. Die Schule engagiert sich im sozialen Bereich durch das Praktikumsprojekt „Compassio“. Dabei lernen Schüler soziales Handeln, indem sie mit bedürftigen Menschen arbeiten.
Als der Rektor des St.-Josef-Gymnasiums Egon Willmes seinen Dienst im Juli 2010 quittierte, suchte die Schule nach einem Nachfolger. Doch die wenigen Bewerber für die kirchliche Stelle konnten die Kriterien des Schulträgervereins nicht erfüllen. Daraufhin entschied man sich, die Stelle als staatliche Planstelle auszuschreiben. Von da an war die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier (ADD) für die Neubesetzung des Postens zuständig. Nach der ersten Ausschreibung ging nur eine Bewerbung ein, zwei mussten es mindestens sein. Die Stelle wurde erneut für den April 2011 ausgeschrieben. Diesmal gingen zwei Bewerbungen ein. Doch der von der ADD favorisierte Bewerber fiel beim Schulträgerverein durch. Daraufhin wurde die staatliche Ausschreibung zurückgezogen, und die Schule übernahm wieder in eigener Regie die Suche nach einem Rektor. Letztlich dann doch erfolgreich.
(Quelle: Trierischer Volksfreund, 30.11.2011, Autorin: Isa-Catharina Hoff)
„Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben, sie stößt trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist.“
wwww.missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.com
Ja, ich weiß, dass meine Stimme nicht gehört wird. Und: Ja, ich weiß, dass die vielen Stimmen von Missbrauchs-Überlebenden nicht gehört werden. Noch nicht. Einmal wird der Tag kommen, an dem sie gehört werden und an dem die Wahrheit auf den Tisch kommt. Davon bin ich überzeugt. Bis es so weit ist, müssen wir zusammenstehen – und dankbar für diejenigen sein, die das Leid der Opfer verstanden haben und sich nicht mehr zum Schweigen bringen lassen.
http://www.missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/
Missbrauch in Biesdorf, Stand: 04/2012
Opfermails: werden n i c h t beantwortet
Aufklärung: findet n i c h t statt
Aufarbeitung: findet n i c h t statt
Orden: fühlt sich n i c h t verantwortlich
http://www.missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/
Die Betroffenen werden an ihre eigenen Täterinstitutionen verwiesen – und mit ihnen alleingelassen. Würdeloser und ohnmächtiger kann man sich als erwachsenes Opfer eines Missbrauchs kaum fühlen.
http://www.missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/
Am 27. April wurde wieder prächtig in Biesdorf gefeiert und sich selbst beweihräuchert, wie heuchlerich und verlogen.
Nur die Vergangenheit wird totgeschwiegen und nicht aufgeklärt. Wieviele Leichen liegen denn noch im Keller???
Missbrauchsbeauftragter Pater Baumbach MSF antwortet nicht.
Provinzial Pater Knoche MSF antwortet nicht.
Schulleiter Gieraths antwortet nicht.
W a r u m ? ? ? Was habt ihr zu verbergen???
http://www.missbrauch-im-bistum-trier.de/
Meine Haltung zu den Missbräuchen in Biesdorf ist eindeutig : krimineller Tatbestand, der als solcher hätte geahndet werden müssen. Die damals direkt Verantwortlichen haben dies verhindert. Der Orden stellt sich bis heute nicht seiner moralischen Verantwortung den Opfern gegenüber. Das finde ich feige und unwürdig.
Herr Gieraths, weder Ihrem scheinheiligen Trägerverein noch den verlogenen,menschenverachteneden Ordensbrüdern von der Hl. Familie werde ich meine Kinder anvertrauen! Und nicht nur ich nicht!
Nicht nur in Biesdorf passiert nichts.
Auch in Homburg hat nie ein wirkliches Interesse an Aufklärung, Aufarbeitung, Übernahme von Verantwortung und Wiedergutmachung bestanden.
Aber in Homburg haben die Menschen gehandelt. Die Zahl der Neuanmeldungen am Johanneum sind drastisch zurückgegangen.
http://initiative-ehemaliger-johanneum-homburg.de/?p=78
In welcher Welt wollen wir leben? Wollen wir es weiter hinnehmen, dass die Rechtslage und die Strukturen in unseren pädagogischen Einrichtungen die Täter schützen und nicht die Kinder? Oder wollen wir etwas anderes? Und was sind wir bereit dafür zu tun?
Diese erbärmliche Verweigerungshaltung der Tätervertreter, ihre Heuchelei und Verlogenheit, ihre nur der Beruhigung der Öffentlichkeit dienenden scheinheiligen Statements, ihre Verzögerungshaltung und ihr völliges ignorieren der Meinungen, Forderungen und Kritik der Opfer macht sowohl die Tätervertreter zu Tätern, ist auch ein erneutes Verbrechen an denen, die schon in den letzten Jahrzehnten unter den Verbrechern der Tätervertreter zu leiden hatten.
Es ist ekelig, verfolgen zu müssen, mit welch verkommener Moral die Orden und Kirchen die Verbrechen unter ihren Verbrechern zunächst vom Tisch gefegt, und durch schamloses Gestammel auch noch beschönigen, nicht wahr P. Mockenhaupt.
Sie haben bis heute nicht verstanden, daß sie mit der Geringschätzung, der Demütigung, den Mißhandlungen und dem Missbrauch an den ihnen anvertrauten Schülern, ihrem Sichdrücken um Entschädigungen und mit ihrer Heuchelei sich zu denen gesellt haben, die Gottes Botschaft nicht angenommen haben. Sie reden von Verjährung und verweisen auf freiwillige, also großherzige Leistungen, mit denen sie nur ihre Blöße decken wollen.
Diese Entwicklung war seit langem absehbar. Das Interesse an wirklicher Aufklärung in der Kirche scheinen nur noch die Opfer zu haben – die Kirchen- und Ordensleitungen sind nicht daran interessiert. So viel zum Thema „rückhaltlose Aufklärung“. 2010 war von dieser rückhaltlosen Aufklärung, die „frei von falscher Rücksichtnahme“ sein müsse, die Rede gewesen. Es sah so aus, als hätte die kath. Kirche und Biesdorf verstanden, dass ihre Glaubwürdigkeit auf dem Spiel steht. Jetzt steht sie nicht mehr auf dem Spiel – sie ist verloren. Nicht nur bei den Verantwortlichen der Bistümer sondern auch bei den Verantwrtlichen in Biesdorf. Der scheinbar „gute“ Ruf von „Biesdorf“ hat für mich einen erheblichen Kratzer bekommen.
Den Scheinheiligen von Biesdorf (Schweigen und Verdrängen war die Devise) hat zu keiner Zeit etwas daran gelegen, Licht in das Dunkel der vergangenen Jahrzehnte am Gymnasium und im Internat zu bringen. Sie haben sich mitschuldig gemacht an den Verbrechen dort.
Diese Leute müssten ihr ganzes Leben auf den Kopf und in Frage stellen. Sie müssten lernen, die Perspektive der Opfer einzunehmen.Und das kriegen sie nicht hin, denn das wäre schmerzhaft. Sie müssten ihrem Versagen ins Auge schauen, ihre „Unfehlbarkeit“ ablegen – es wäre eine große Kränkung ihrer narzisstischen Grandiosität.
Kurz: Die wollen nicht.
Und Politik und Gesellschaft schauen tatenlos zu.
Auch ich bin für rückhaltlose Aufklärung, halte es aber für falsch und undifferenziert die ganze Biesdorfer Ordensgemeinschaft zu verdammen, weil 1966 der Pater H. übergriffig wurde.Das segensreiche Wirken von Ordensleuten wie Pater Peters und vielen anderen verdient Respekt und Anerkennung und darf nicht gänzlich durch einen Fall von Missbrauch und dem sicher nicht glücklichen Aufarbeiten dieses Verbrechens vergessen werden.
@Ludwig
Dein Kommentar erinnert mich doch stark an die banalisierenden Leserbriefe Ehemaliger im Volksfreund 2010.
Fakt ist: Es waren mind. 4 Opfer. 2010 wurde publikumswirksam in Biesdorf getönt, Verschweigen oder Vertuschen war nie eine Alternative. Aufklärung, eine unabhängige Untersuchung, Aufarbeitung und Präventionsmaßnahmen wurden versprochen.
Und was ist in den 3 letzten Jahren passiert?
NICHTS. Biesdorf schweigt!
Die Verantwortlichen in Biesdorf spielen doch nur auf Zeit und dem damit verbundenen Vergessen. Sie bauen auf die biologische Lösung.
Du sprichst von Respekt und Anerkennung. Kannst Du Dir vorstellen, was Opfer fühlen, wenn sie dermaßen kaltschnäuzig mißachtet und demütigend im Regen stehen gelassen werden?
Es liegt mir fern, zu beschönigen und zu bagatellisieren, aber Dämonisieren ist auch keine Lösung, hilft vielleicht die eigene Enttäuschung,Verletztheit und Wut zu verarbeiten, daher verstehe ich die Reaktion von Markus auch, ohne sie gut zu heißen.Ich selbst habe – wie viele andere auch – Missbrauchssituationen in Biesdorf erlebt,nicht sexuell, aber Gewalt -und Prügelerfahrungen durch einzelne Patres waren auch nicht eben angenehm und wirkten lange traumatisierend. Aber es waren AUSNAHMEN, die meisten Patres wirkten ermutigend, fördernd und menschlich positiv prägend und daher wehre ich mich entschieden, die Bewertung der Internatszeit auf die Missbrauchsdiskussion zu reduzieren. Markus nennt das Bagatellisieren, ich nenne es Objektivieren. Eine wichtige Nachfrage hätte ich schon noch an Markus:Meines Wissens gab es nur einen übergriffigen Pater H., der 2008 verstorben ist. Beziehen sich die 4 Opfer auf dessen Verbrechen oder gab es vier verschiedene Täter in Reihen der Ordensgemeinschaft? Das allerdings wäre mir neu und würde dann für mich eine erneute Gesamtbewertung der Situation nach sich ziehen.
Es waren mind. 4 Opfer eines Täters.
Wenn Opfer heute ohne jegliche Rechte (Verjährung) vor den Trümmern ihres in Biesdorf zerstörten Lebens stehen und erfahren müssen, wie die Ordensgemeinschaft mit ihnen umgeht, ist dies verheerend und bringt weitere Retraumatisierungen mit sich.
Die Ordensgemeinschaft hat 1966 versagt und versagt seit 2010 nach all den gebrochenen Zusagen mehr denn je.
Zeigt sich hier die wahre Menschlichkeit des Ordens, das wahre Gesicht?
Vielen Dank für die Bestätigung meines Kenntnisstandes.
Wie ist denn der Umgang der Ordensgemeinschaft mit den Opfern von 1966 ?Es wurde doch meines Wissens nach ein Pater Baumbach als Missbrauchsbeauftragter des Ordens ernannt und auch seitens des Bistums gab es Ansprechpartner für die Opfer, um Hilfsangebote, Wiedergutmachung und Therapieangebote zu vermitteln. Was genau werfen Sie denn dann dem Orden heute vor,Markus? Ich würde es gerne verstehen. 1966 hat der Orden bei der Aufarbeitung versagt,den Täter aus der Schusslinie geholt und im Schuldienst in NRW geparkt und die Opfer wohl alleine gelassen, da gebe ich Markus Recht und mein Mitgefühl ist auch bei den ehemaligen Kameraden, die dadurch für ihr Leben geschädigt wurden.
Das Bistum Trier verweigert den Opfern von Orden jegliche Hilfestellung. Obwohl das Bistum über den Förderverein am St.-Josef-Gymnasium beteiligt ist, sieht der Missbrauchsbeauftragte Ackermann, der sich ansonsten Biesdorf sehr verbunden fühlt, die alleinige Zuständigkeit bei der Bearbeitung der Missbrauchsfälle bei der Ordensgemeinschaft.
Nach Feststellung des Tatbestandes: Schwerer sexueller Missbrauch an Schutzbefohlenen in fortgesetzter Tathandlung gab es eine (für den Orden beschämende) Wiedergutmachung.
Seit dieser Zeit verweigert sich Orden und Schule einseitig jeglichem Kontakt zu den Opfern.
Was ist das denn für eine Art und Weise, wenn Provinzial, Missbrauchsbeauftragter und Schulleiter totz vermehrter Anfragen einfach nur schweigen. Es stehen noch Fragen und Zusagen offen?
Ich finde es beschämend und bezeichnend für die Unfähigkeit, daß der Orden seine eigene Vergangenheit aufklären soll.
Mit Betroffenheit habe ich gelesen, dass nur in einem von vier Fällen „Wiedergutmachung“ seitens des Ordens erfolgt sein soll und der Kontakt zu den drei anderen Opfern negiert wird. Wenn dies so zutrifft,würde der Orden tatsächlich seiner Aufarbeitungsankündigung von 2010 nicht nachkommen.Ich frage mich dann aber auch, was der Grund dafür ist. Können die heutigen Verantwortlichen nicht mit dieser „alten Schuld“ umgehen?Verdrängung ist ja nun mal eine allgemein menschliche und nicht nur klerikale Reaktion auf schmerzhaft erlebte Historie. Ich kann verstehen, dass die Patres diese „causa“ gerne vom Tisch hätten,aber Funkstille gegenüber den alten Opfern wäre keine Lösung, wenn dies, wie Markus beschreibt, so zutrifft. „Altera pars audiatur“ haben wir in Biesdorf gelernt. Mit der Zustimmung von Markus würde ich gerne den Schriftverkehr der letzten Tage in diesem Forum an Pater Baumbacher schicken, damit der Orden dazu Stellung beziehen kann und würde mich auch freuen, wenn andere Ehemalige sich zu dieser Problematik äußern. Notfalls muss im Sinne der lebenslang verletzten Kameraden von 1966 erneut Öffentlichkeit hergestellt werden, aber vorher sollte der Orden seine Sichtweise darstellen können. Wenn er nicht auf das Nachfragen Ehemaliger in dieser Sache reagiert, wäre das dann auch eine Reaktion.
@Ludwig
Vielen Dank für Deinen Einsatz für Ehemalige. Leider,und das tut besonders weh, habe ich auch schon andere Erfahrungen machen müssen und bin als Nestbeschmutzer beschimpft worden. Deshalb schreibe ich hier (zu meinem Schutz) auch nur unter einem Nickname.
Auch ich würde mich freuen, wenn andere Ehemalige sich hier äußern würden. Auf der offiziellen Seite des Gymnasiums ist das Gästebuch ja nicht zugänglich.
Gegen eine Zusendung des Schriftverkehrs an Pater Baumbach habe ich nichts einzuwenden.
Wer wirklich daran geklaubt hat, daß sich Bischöfe und Orden einer offenen und schonungslosen Aufarbeitung der Vergangenheit stellen würden, sollte einmal diese Kommentare lesen:
http://www.volksfreund.de/nachrichten/kolumnen/leserbriefe/Leserbriefe-Katholische-Kirche;art8042,3404373
Auch in Lebenhan betrieben die Missionare von der Hl. Familie eine Schule mit Internat. Auch in Lebenhan wurden Schutzbefohlenen Narben an Körper und Seele zugefügt.
Bis heute weigern sich die im Orden Verantwortlichen Verantwortung zu übernehmen.
Der Missbrauch in Lebenhan ging über zehn Jahre und er war systematisch. Missbrauch wird immer wieder geschehen, und das ist schlimm genug. Was aber nicht geschehen durfte, nie geschehen darf, ist, dass die Verbrechen und die Verbrecher den Schutz des Ordens genießen.
http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Gastbeitrag-von-Bernhard-Rasche-Opfer-werden-nicht-gehoert;art16698,7255933
Vielen Dank Frau Hauptkommissarin, es ist gut, dass Sie versachlichen und das Bemühen des Ordens um Aufklärung und Wiedergutmachung aufzeigen. Gut ist auch, dass Pater Baumbach sofort reagiert hat und um Transparenz bemüht ist. Ich bin froh, dass dem Vorwurf der Negierung und Vertuschung so offensiv entgegen getreten wurde. Es kann und darf nicht sein, dass das Lebenswerk so vieler menschlich positiv wirkender Patres durch das Fehlverhalten eines einzelnen Paters aus ihrer Mitte in Frage gestellt wird, LG Ludwig(Ehemaliger)
Die Stellungnahme der Kriminalhauptkommissarin a.D. klingt so wie die üblichen kirchlichen Stellungnahmen und Worthülsen: Wir tun doch alles, die Opfer an erster Stelle, bedenken wir doch, dass in Familien viel mehr Missbrauch geschieht, in der Kirche gibt es Einzelfälle, keine systemischen Ursachen….. usw.
Das Wegschauen der Verantwortlichen ist da natürlich kein Thema.
Was ist an einer Untersuchungskommission unabhängig, wenn der Orden deren Mitglieder bestimmt.
Hat Frau Schramm-Arntzen jemals mit Biesdorfer Opfern gesprochen? Hat jemals ein Biesdorfer Opfer einenn Untersuchungsbericht lesen dürfen?
Sie schreibt, um der Wahrheit einen Dienst zu erweisen…. Warum werden denn Wahrheiten unterschlagen und Zusagen nicht eingehalten? Tatsache ist, daß einem Opfer vom Missbrauchsbeauftragten schriftliche gemachte Zusagen bis heute nicht umgesetzt wurden und Pater Baumbach, Orden und Schule zu sämtlichen Nachfragen schweigen.
Bei dieser Stellungnahme habe ich wie so oft den Eindruck, dass es immer noch nicht um die Opfer geht, sondern um das Ansehen der Institution.
Widerspruch
Ich habe den Missbrauch in einem anderen Imternat des Ordens zur Anzeige gebracht, in Lebenhan, dir „Untersuchungskommsision“ war die identisch.
1. Diese Kommision hat kein einziges Opfer befragt sondern nur den Täter.
2. Herr Baumbach hat gegenüber dem Bayerischen Rundfunk die Zahlungen abgelehnt weil „Entschädigungen bei Betroffenen zu einer negativen Psychodynamik führen“.
3. Herr Baumbach hat von mir Namen und Telefonnummer eines Mannes erhalten der den Orden über den Missbrauch in Kenntnis setzte. Bis heute hat sich niemand, außer mir, mit ihm in Verbindung gesetzt.
4. Die Berichte der „Kommision“ beruhen nur auf den Aussagen der Täter, und sind weiterhin unter Verschluss!
Schulleitung und Schulträgerverein des heutigen St.-Josef-Gymnasiums beweisen durch ihr Schweigen, daß sie nichts mit den dunklen Schatten der Vergangenheit in Biesdorf zu tun haben wollen. In der Stellungnahme von Frau Schramm-Arntzen wird jetzt als Begründung aufgeführt, die Schule befinde sich in anderer Trägerschaft.
Beim Übergang einer Trägerschaft werden nicht nur Rechte sondern auch Pflichten übernommen.
Ein Affront allen Ehemaligen von vor 2001 gegenüber.
So stelle ich mir gelebte Solidarität mit den Opfern vor – Pfui Deibel!
Die Bundesregierung sagt ja auch nicht, mit den Verbrechern und den Verbrechen des 3. Reiches haben wir nichts zu tun.
Nun lasst mal die Kirche im Dorf…….Natürlich will ein 1973 geborener Schulleiter mit seiner Schule nicht für einen Vorfall verdammt werden, der sieben Jahre vor seiner Geburt stattfand und der – im Gegensatz zur Odenwaldschule und anderen kirchlichen Einrichtungen – von einem einzigen Einzeltäter begangen wurde. Ich habe den Eindruck, dass hier aber ein „krankes System Biesdorf“ suggeriert werden soll. Als Ehemaliger kann ich sagen, dass dem so nicht war!
Auch ich habe nicht vergessen, dass einigen Ordensleuten manchmal die Hand etwas locker saß, aber die Schule und das Internat darauf zu reduzieren, fiele mir angesichts der vielen positiven Anregungen und einer humanistischen Erziehungskultur nicht ein. Bis heute bin ich und viele andere für die engagierte Förderung durch Ordensleute wie Pater Schulte, Pater Hüging, Pater Griebel, Pater Peters, Pater Mockenhaupt und viele andere sowie durch den großartigen Lehrer Josef Bayer nachhaltig dankbar, bei aller Kritik, die wir auch sicher alle heute noch in Einzelfällen anbringen können. Es gibt und gab kein Willkürsystem Biesdorf und es sollte deshalb auch nicht so hingestellt werden. Für mich ist es auch eine Form von Missbrauch, wenn die Würde und das Lebenswerk engagierter Ordensleute auf einen einzigen Dreckspatz unter ihnen reduziert wird und eine ganze Schule nach fast fünfzig Jahren deswegen das Büßerhemd anziehen soll. Es sollte die eigene Vulnerabilität und Kirchenhass nicht zur Grundlage eines verachtenden menschlichen Gesamtverisses werden! Mal drüber nachdenken……Ludwig (Ehemaliger)
Wer verachtet wen?
Die Leser dieser Kommentare werden sich schon ihr eigenes Urteil bilden.
Dazu bedarf es keiner Nachhilfestunde.
Bedenklich stimmt mich die von Frau Schramm-Arntzen wie auch immer wieder aus Kirchenkreisen und auch von der Deutschen Bischofskonferenz vorgebrachte Feststellung, dass sexueller Missbrauch an Minderjährigen ein gesamtgesellschaftliches Problem sei und kein kirchenspezifisches. Diese Feststellung kann weder die Taten unter kirchlichem Deckmantel relativieren wie damit suggeriert werden soll noch macht sie den sexuellen Missbrauch in Kirchenkreisen wirklich verständlcher. Denn Eltern geben oder gaben ihre Kinder ja bewusst in kirchliche Obhut, weil dort ein sexueller Missbrauch jahrzehntelang als nahezu undenkbar galt und die Kirche mit ihren Institutionen eben auch besonderen Schutz in dieser Richtung bieten sollte.
Kirche und Orden arbeiten nach eigenen Regeln. Sie bleiben eine geschlossene Gesellschaft, die Skandale stets selbst untersuchen und steuern will – auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Eine Organisation, die sich über die weltliche Jurisdiktion stellt. Eine Institution, die Priester und Ordensleute vor der Strafverfolgung des Staates schützt, Straftaten vertuscht und Straftäter versetzt – auch auf die Gefahr hin, dass diese neue Straftaten begehen könnten.
Es ist traurig, dass sich staatliche Institutionen im 21. Jahrhundert immer noch am Nasenring vorführen lassen.
Auch wenn das heutige Biesdorf überhaupt nichts mehr mit seiner Vergangenheit zu tun haben möchte,
in Biesdorf gab es neben Missbrauch auch brutale körperliche Misshandlungen und physische und psyschiche Gewaltanwendungen duch Ordenspriester. Machtmissbrauch in Reinkultur!
http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/themenderzeit/Weitere-Themen-des-Tages-F-252-r-mich-war-Biesdorf-die-H-246-lle;art742,2380930
Dazu ist in der Stellungnahme nichts zu lesen.
Die selbstherrlichen Kirchen und Orden, die ihre Macht, ihre Autoritätsmodelle unter dem Deckmäntelchen der Fürsorge und der Nächstenliebe in Heimen, Schulen und Internaten ausübten, konnten nicht ahnen, dass in einer sich im Jahrestakt umwälzenden medialen Welt Journalisten, Opfer und auch Eltern den Dingen so vehement auf den Grund gehen würden. Nun sitzen sie in ihrem klerikalen Gemäuer gefangen und harren der Einschläge, die auf sie zukommen., denn agieren können sie nicht, sie können nur noch reagieren. Die Kirche hat die Evolution, auch mit Gewalt, seit Jahrhunderten nach ihren Vorstellungen geformt und dabei alle Sünden begangen, die man mahnend der Gesellschaft vorhält.
Hier ein sehenswerter, beklemmender Film mit dem bezeichnenden Titel: „Und alle haben geschwiegen“
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1845938/Berger-Dieser-Film-ist-eine-Anklage#/beitrag/video/1838582/”Und-alle-haben-geschwiegen”
Ich denke hier muß mal jemand versuchen etwas „Ruhe“ in die ganze
Angelegenheit zu bringen.
Meines Erachtens müssen hier einige Unterscheidungen gemacht werden,
ich bin mit meiner Meinung eher bei Ludwig.
Was denken einige denn? Das ein neuer Schulleiter (der übrigens 1972
geboren wurde) so etwas ist wie ein Chefermittler?
Ich bin der Meinung das nur aufgearbeitet werden kann wenn
unabhängige Instanzen (dafür haben wir doch Gewaltenteilung, oder?)
ermitteln, das ist der einzige Weg der akzeptabel ist. Jegliche
Form von eigener „Aufklärung“ hat ein „Geschmäckle“
Was jedoch auch nicht hilft ist grundsätzlich alles und jeden unter
Generalverdacht zu stellen und zu behaupten dieser oder jener würde
nichts tun oder nicht wollen das aufgearbeitet wird.
Noch schlimmer finde ich den Generalverdacht der hier gegenüber jeglichen
Ordensangehörigen durchschimmert.
Was hat überhaupt die ganze Diskussion hier an dieser Stelle verloren, hier
geht es im Beitrag doch eigentlich eigentlich um den neuen Schulleiter
und schon fühlt sich jemand genötigt an dieser Stelle einen völlig unangebrachten
Eröffnungskommentar zu formulieren der gleich mal alle anderen auffordert
nach einigen Wochen diesen zu diskreditieren, denkt mal drüber nach
ob das sachlich ist.
Da stimme ich GG zu …….Es wird Zeit, den Ball flach zu halten und keinen Unrat auf die zu verteilen, die nicht dafür verantwortlich sind, dass 1966 EIN kaputtes, perverses, klerikales
Arschloch unschuldige Kinder missbraucht hat und damit auch die großartige Arbeit seiner Ordensbrüder auf das Schändlichste in Verruf gebracht hat. Die Mitbrüder sind genauso Opfer wie die Kinder damals, hört auf, den Orden in eine Täterposition zu manövrieren!
Vertuschende Bistumsobere aus Würzburg,Limburg und anderen Diözesen, die jahrzehntelang auffällige pädophile Priester in die Nachbardiözesen ausgetauscht haben, die haben Schuld auf sich geladen und sind Mittäter geworden. Das müsste Ackermann mal aufarbeiten. Aber nicht die Biesdorfer Patres und erst recht nicht die jetzige Schulleitung!
„Ettal“ auch im Bistum des „Missbrauchsbeauftragten“, Bischof Ackermann: Beispiel Biesdorf
http://missbrauch-im-bistum-trier.blogspot.de/2013/03/ettal-auch-im-bistum-des_5072.html